Mantrailing

Kurz erklärt, was wir unter Mantrailing  verstehen und wie es mit unseren vierbeinigen Partnern funktioniert...

Mantrailing  

Das Wort Mantrailing ist ein eingedeutschter Begriff  (engl. man 'Mensch' und trail 'verfolgen') und assoziiert die Personensuche unter Einsatz von sogenannten Gebrauchshunden, die Mantrailer oder auch  Personenspürhunde genannt werden. Dabei wird der hervorragende Geruchssinn der Hunde genutzt. Der Unterschied zwischen einem Mantrailer und anderen Suchhunden besteht darin, dass der Mantrailer bei der Suche verschiedene menschliche Gerüche voneinander unterscheiden kann und sich trotz vieler Verleitungen ausschließlich an den Geruchsmerkmalen dieser einen gesuchten Person orientiert.

Mantrailer können nicht nur auf Spuren von Fußgängern eingesetzt werden... Selbst die relative Abgeschlossenheit eines fahrenden Autos verhindert nicht, dass die Personen verfolgbare Spuren hinterlassen. Mantrailer können, im Unterschied zu Fährten- und/oder Flächensuchhunden, auch in Gebäuden und auf dicht bebauten Flächen, wie auch in Stadtgebieten eingesetzt werden.

Duftspur

Beim Mantrailing werden die Duftmoleküle der Zielperson gesucht und nicht die Bodenverletzungen wie bei der Fährtenarbeit. Beim Mantrailing wird ein Geruchsträger mit dem Individualgeruch der zu suchenden Person verwendet, um den Hund auf die Spur anzusetzen. Die Qualität des Geruchsträgers ist entscheidend für den Verlauf der Suche.

Ein Mensch verliert ständig Hautschuppen - in jeder Minute Tausende. Die Hautpartikel werden verwirbelt und verstreut, wenn der Mensch sich bewegt. Neben Hautzellen enthalten die Schuppen häufig weitere Bestandteile, beispielsweise Rückstände von Kosmetika. Eine verletzte Person verliert darüber hinaus Blut, das sich dann auf der Spur befindet. Es ist bislang nicht abschließend erforscht, welche Bestandteile des menschlichen Individualgeruchs der Hund bei seiner Suche wahrnimmt. Die häufigste Erklärung der Erzeugung menschlichen Geruchs ist die Vorstellung, dass menschlicher Geruch neben körpereigenen metabolischen Abbauprodukten durch bakterielle Wirkung auf abgestorbene Hautzellen und Sekrete produziert wird. Es wird davon ausgegangen, dass das bei der Zersetzung entstehende Geruchsmuster einzigartig ist. Vieles deutet darauf hin, dass das Geruchsbild des Menschen ebenso einmalig wie der Fingerabdruck oder die DNA ist. Dabei wird der individuelle menschliche Körpergeruch von verschiedenen Faktoren bestimmt, die entweder dauerhaft beständig sind oder in Abhängigkeit von umweltbedingten Einflüssen variieren. Menschliche Zellen bleiben über unterschiedlich lange Zeiträume erhalten: Hautzellen etwa 36 Stunden, rote Blutkörperchen dagegen etwa 120 Tage.[!] Das allein begrenzt schon die Haltbarkeit einer Duftspur. Zusätzlich kommen Einflüsse wie Witterung, die schon erwähnten chemischen Substanzen und weitere Stoffe hinzu, die für eine längere oder kürzere Haltbarkeit der Duftspur verantwortlich sind. Grundsätzlich sind derzeit validierte Aussagen über die Nachverfolgbarkeit einer Geruchsspur nur begrenzt verfügbar. Studien belegen Spuralter von 48 Stunden bis zu sechs Monate...!

Besonders geeignete Rassen

Oftmals werden für das Mantrailing Rassen wie Bloodhound oder Schweißhunde favorisiert, doch haben sich auch Rassen wie zum Beispiel Labrador Retriever und Golden Retriever in der Praxis bewährt. Die erzielten Leistungen hängen von den individuellen Fähigkeiten des Hundes ab. Prinzipiell sind Hunde mit der entsprechenden genetischen Prädisposition in Bezug auf die Größe des Riechepithels und der darin befindlichen Riechsinneszellen besonders gut geeignet.

Mantrailer im Einsatz

Im Bereich der Rettungshundearbeit werden nunmehr auch in Österreich immer mehr Mantrailer ausgebildet und in Rettungshundestaffeln eingesetzt. Durch den Einsatz der Mantrailer kann in der Regel eine Hinwendungsrichtung der vermissten Person vorgegeben werden. Somit ist es möglich, die Flächensuchhunde gezielter einzusetzen und größere abzusuchende Flächen entsprechend zu priorisieren. 

Das Zusammenspiel zwischen Mantrailer und den Flächensuchhunden steigert die Effizienz bei der Vermisstensuche und wird bei uns bereits auch schon von einigen Einsatzorganisationen praktiziert.

Es werden jedoch je nach Situation und Anforderer auch ausschließlich Mantrailer oder Flächensuchhunde bei der Vermisstensuche eingesetzt.

Die Polizei Rheinland-Pfalz berichtete z. Bsp. bereits schon im Jahre 2004 von der erfolgreichen Ausbildung und Indienststellung eines Malinois-Rüden als ersten - "damals noch als Personenspürhund " bezeichneten Mantrailer -,der sich von einem klassischen Fährten- bzw. Flächensuchhund unterscheidet. 

Es gibt mittlerweile aber auch schon zahlreiche selbsternannte Mantrailer-Trainer, die ihre Dienste auch gerne mal ordentlich in Rechnung stellen und ihre Sport- und Freizeitmantrailing - Ausbildungskurse (ohne je selbst eine professionellen Ausbildung gemacht zu haben) anbieten.

In diesem Zusammenhang wird aber vor deren absolut unrealistischen Aussagen über die Fähigkeiten zu jenen, von ihnen ausgebildeten Hunden gewarnt. 

Oftmals stecken dahinter aber bloß die reine Gewinnabsicht und der Kampf um eine Art Vormachtstellung für die  Kurserlöse dieser "Ausbildung" ... Ähnlich wie es seinerzeit im Bereiche der Agility-Trainingskurse zur Auslastung von Freizeit- und Familienhunden propagiert wurde.

Ebenso werden hierbei noch die fehlenden Normen für die Ausbildung, einer einheitlichen Prüfung und der praktischen Arbeit,  sowie auch deren uneinheitliche Begrifflichkeiten kritisiert, da sich hierdurch als Schattenseite ein gewerbliches Betätigungsfeld für diverse gewinnorientierten Kleinstgewerbebetreiber als Tierverhaltenstrainer und Mantrailing - Trailtrainer  eröffnet hat. 

Bei den meisten leider aber auch ohne selbst über eine adäquarte Ausbildung hierzu  zu verfügen !

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